Verwendung seltener Ackerwildkräuter zur Erhöhung der Ökosystemfunktionen von Agrarlandschaften

Die Segetalflora ist durch die Intensivierung der Landwirtschaft stark rückläufig. Da aber Ackerwildkräuter entscheidend zur biologischen Vielfalt von Agrarlandschaften beitragen, ist das Ziel dieses Projektes die Funktionen von seltenen Ackerwildkräutern zu untersuchen. Dieses Vorhaben wird Argumente für den Schutz von seltenen Ackerwildkräutern liefern und wissenschaftlich belegen können. Folgende Ökosystemfunktionen werden auf der Versuchsfläche der Seidlhof-Stiftung in Gräfelfing und auf zehn Praxisbetrieben in der Münchner Schotterebene untersucht:

  1. Regulation und Unterstützung: Artenvielfalt, Bestäubung, Nützlinge und Schädlinge, Bodenfruchtbarkeit und Nährstoffhaushalt
  2. Produktivität: Kulturpflanzenertrag und Biomassenproduktion
  3. Kulturelle Ökosystemdienstleistungen: Landschaftsbild

Des Weiteren wird die Einsaat seltener Ackerwildkräutern für Blühflächen oder -streifen mit kommerziellen Blühmischungen verglichen. Neben den Freilandversuchen werden Interviews mit Landwirten durchgeführt um zu erfahren, unter welchen Bedingungen die Einsaat von seltenen Ackerwildkräutern akzeptiert würde. Dadurch können direkte Handlungsempfehlungen zur Integration von Ackerwildkräutern in der Naturschutzpraxis formuliert werden. Abschließend wird eine Förderprogrammanalyse darlegen, wie Konzepte zum Schutz seltener Ackerwildkräuter in die Förderkulissen zweier exemplarischer Bundesländer integriert werden können.

Die Doktorarbeit wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanziert.