M.Sc. Miriam Wiesmeier

LEHRSTUHL FÜR RENATURIERUNGSÖKOLOGIE

TUM School of Life Sciences
Technische Universität München
Emil-Ramann-Str. 6
85354 Freising

Telefon:          +49 8161 71 4142
Fax:                +49 8161 71 4143
E-Mail:            miriam.wiesmeier[at]tum.de 

Curriculum vitae

seit 11/2021  Doktorandin am Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, TUM
10/2020–04/2021 Mitarbeiterin im Projekt Grünlandmonitoring am Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
12/2020–09/2020  Studentische Hilfskraft im Projekt Grünlandmonitoring am Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, LfL
04/2018–09/2020 M.Sc. Umweltplanung und Ingenieurökologie, TUM
Masterarbeit am Lehrstuhl für Renaturierungsökologie in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (Projekt Grünlandmonitoring): Artenreiche Mähwiesen in Bayern – Auswirkungen von Bewirtschaftungsveränderungen auf Diversität, Vegetationszusammensetzung und Bestände charakteristischer Grünlandart
10/2014–03/2018 B.Sc. Biologie, TUM
Bachelorarbeit: Einfluss der Baumartenzusammensetzung als Variable der Bewirtschaftung auf die Diversität epiphytischer Moose in buchendominierten Wirtschaftswäldern im Steigerwald
11/2013–03/2014 Praktikantin im Landschaftsarchitekturbüro Dr. H. M. Schober – Gesellschaft für Landschaftsarchitektur, Freising
06/2013  Abitur, Hans-Leinberger-Gymnasium, Landshut

                                                                         

GRASSWORKS – Was sind erfolgreiche Konzepte zur Wiederherstellung artenreichen Grünlandes in Deutschland? Eine multiregionale Bewertung sozial-ökologischer Systeme und pilothafte Umsetzung

Betreuer: Prof. Dr. Johannes Kollmann

Artenreiches Grünland – noch vor wenigen Jahrzehnten wesentlicher Bestandteil der Kulturlandschaft – befindet sich massiv im Rückgang. Mit ihm geht ein breites Spektrum an Ökosystemdienstleistungen (u.a. Bestäubung) und damit ein wichtiger Teil der Multifunktionalität der Kulturlandschaft verloren.

Als Ökosysteme anthropogenen Ursprungs sind artenreiche Wiesen nur durch extensive Bewirtschaftung zu erhalten, d.h. regelmäßige, aber seltene Mahd und keine oder wenig Düngung. Sowohl Nutzungsintensivierung zu struktur- und artenarmem Produktionsgrünland als auch Nutzungsaufgabe und die folgende Verbrachung zählen zu den Hauptgründen für den Rückgang von artenreichem Grünland. Die tiefergehende Ursache ist darin zu suchen, dass eine entsprechende extensive Nutzung in der heutigen landwirtschaftlichen Produktion kaum mehr ökonomisch rentabel ist. Daher ist es essentiell bei der Wiederherstellung artenreicher Wiesen, welche neben der Erhaltung vorhandener Bestände zunehmend an Bedeutung gewinnt, auch die sozio-ökonomischen Randbedingungen zu berücksichtigen und integrative Ansätze zu wählen, die sowohl Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen, als auch eine adäquate Honorierung der Landwirte sichern.

Hier setzt das interdisziplinäre Projekt GRASSWORKS an (https://www.leuphana.de/institute/institut-fuer-oekologie/personen/vicky-temperton/grassworks.html[mw1] ): In einer Kollaboration von Wissenschaftler*innen ökologischer, ökonomischer und sozialwissenschaftlicher Ausrichtung wird untersucht, was in der Renaturierung von Grünland in Deutschland zum Erfolg führt: Welche ökologischen und welche sozialen Faktoren begünstigen eine Wiederherstellung artenreichen, multifunktionalen Grünlandes? Und welche Faktoren wirken als Hemmnis? Ziel ist ein neuer, evidenzbasierter Ansatz für die Grünlandrenaturierung.

GRASSWORKS arbeitet in drei Modellregionen in Nord-, Mittel- und Süddeutschland mit unterschiedlichen naturräumlichen und sozio-ökonomischen Voraussetzungen, wobei am Lehrstuhl für Renaturierungsökologie der Themenbereich der ökologischen Multifunktionalität in der Donau-Isar-Niederung in Niederbayern bearbeitet wird. Dabei werden zwei Ansätze verfolgt:

1.       Post-hoc Untersuchungen auf bestehenden Renaturierungsflächen: Auf 30 renaturierten Grünlandflächen werden vegetationsökologische und entomologische (Wildbienen, Tagfalter) Erhebungen durchgeführt und durch sozio-ökonomische Erhebungen ergänzt. Anhand eines Vergleichs mit Positiv- und Negativreferenzen, d.h. ursprünglichen, artenreichen Wiesen sowie degradiertem Grünland, wird der Renaturierungserfolg ermittelt und mit den wichtigsten Umweltparametern sowie den bestimmenden sozio-ökonomischen Gegebenheiten in Zusammenhang gebracht.

2.       Transdisziplinäre Reallabore: Modellhaft wird ein Renaturierungsprojekt umgesetzt, welches einerseits die Dokumentation des Renaturierungserfolgs in Echtzeit und andererseits die Erprobung neuer integrativer Konzepte sowie die Vernetzung unterschiedlicher Akteure und Interessenten ermöglicht.

Das Projekt GRASSWORKS ist eine Kollaboration der Leuphana Universität Lüneburg, der Hochschule Anhalt und der Technischen Universität München sowie weiterer regionaler Forschungs- und Praxispartner. Die Finanzierung erfolgt durch die deutsche FEdA Initiative, einer BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt.