Zukunftspotenziale von Douglasien- und Weißtannenbeimischungen: Auswirkungen auf Biodiversität und Resilienz von Buchenmischwäldern


Dürrebedingtes Baumsterben stellt Deutschlands Wälder vor beispiellose Herausforderungen und verdeutlicht die Dringlichkeit adaptiver Forstwirtschaftspraktiken angesichts des Klimawandel. Das Kooperationsprojekt „Zukunftspotenziale von Douglasien- und Weißtannenmischungen“ unter der Leitung der Technischen Universität München (TUM) und der Universität Göttingen wird vom Bayerischen Landesamt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) gefördert. Am Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie untersuchen wir die ökologischen Auswirkungen der Integration von Douglasie bzw. Weißtanne in bewirtschaftete Buchenwälder – Mischungen, die als zukunftsträchtig gelten.
Unser Hauptziel ist es, den Einfluss dieser Beimischungen auf die heimische Biodiversität, insbesondere die taxonomische und funktionale Vielfalt von Vogel-, Fledermaus- und Insektengemeinschaften, zu verstehen. Hierfür führten wir in den Jahren 2023-2024 umfangreiche Felduntersuchungen auf 63 Probeflächen (30 Douglasien-Buchen-, 23 Weißtannen-Buchen- und 10 Buchen-Kontrollflächen) in Unterfranken (Spessart) durch. Die Mischflächen decken dabei einen Gradienten unterschiedlicher Nadelbaumanteile innerhalb der Buchenbestände ab. Unsere Methodik zur Diversitätsanalyse umfasst:
• Arthropoden: Einsatz von Malaise- und Lichtfallen zur Messung der Biomasse und des Artenreichtums von Arthropoden und nachtaktiven Motten.
• Vogel- und Fledermaus-Monitoring: Einsatz von Audiorekordern zur Analyse von Aktivität und Diversität.
• Bruterfolg von Vögeln: Beobachtung des Bruterfolgs von Blaumeisen in Nistkästen, die sowohl an Buchen- als auch an Nadelbäumen installiert wurden, zur Bewertung der Lebensraumqualität.
Durch diese Untersuchungen wollen wir zudem potenzielle Schwellenwerte für positive oder negative Auswirkungen auf die Faunadiversität in Abhängigkeit von den Nadelbaumanteilen identifizieren. Letztlich wird unsere Forschung tiefere Einblicke in die ökologischen Implikationen dieser Mischungen liefern und Förster*innen eine wertvolle Orientierung bieten, um angesichts des Klimawandels fundierte Entscheidungen für resiliente und artenreiche Wälder zu treffen.
