TP11: Soil multi-functionality in Urban Green Infrastructure
Teilprojekt 11 des Graduiertenkollegs – Urbane Grüne Infrastruktur (RTG UGI)
Die Urbanisierung verändert Bodensysteme durch Versiegelung, Verdichtung, Verschmutzung und die Auswirkungen extremer Wetterereignisse. Dadurch verringern sich die Infiltration, die Wasserspeicherung und die allgemeine Bodenqualität. In der Stadt sind unversiegelte Bereiche vor allem Grünflächen und Baumgruben, deren Gestaltung und Bewirtschaftung jedoch sehr unterschiedlich ist. Manche sind begrünt, andere mit Gras, Kies oder offenem Boden bedeckt oder auf andere Weise bewirtschaftet. Diese Formen des Bodenmanagements beeinflussen direkt, wie Böden wesentliche Ökosystemleistungen erbringen. Mitunter die Infiltration von Regenwasser, die Kohlenstoffspeicherung, die Filterung von Schadstoffen und die Unterstützung städtischer Bäume. Trotz ihrer Bedeutung gibt es bislang nur ein begrenztes Verständnis darüber, wie Böden in Baumgruben und Grünflächen unter unterschiedlichen Bewirtschaftungsformen funktionieren und wie sie zur urbanen Resilienz beitragen.
Dieses Forschungsvorhaben untersucht, wie natürlich vorkommende Oberflächenbewirtschaftungsformen (Vegetation, Gras, Kies oder offener Boden) die Bodenfunktionen in städtischen Grünflächen beeinflussen. Dazu kombinieren wir in-situ-Messungen (z. B. Bodenfeuchte, Infiltration, Verdichtung) mit Laboranalysen (z. B. Wasserspeicherung, Kohlenstoffgehalt, Aggregatstabilität, Schadstoffe), um zu bewerten, wie sich Bodeneigenschaften sowohl unter Ausgangsbedingungen als auch unter extremen Ereignissen wie Starkregen verändern. Durch den Vergleich von Standorten mit und ohne Bäume soll die Rolle der Vegetationsbedeckung und der Baumanwesenheit für die Bodengesundheit und die Bereitstellung von Ökosystemleistungen ermittelt werden. Das Wissen wird genutzt, um evidenzbasierte Entscheidungen zu unterstützen und Böden als zentrale Träger von Ökosystemleistungen und urbaner Resilienz zu fördern.
Im ersten Teil dieses Projekts, lag der Schwerpunkt auf der Untersuchung von Sustainable Urban Drainage Systems (SUDS). Getestet wurde, ob sich durch die Zugabe von bodenverändernden Stoffen (wie z.B. Holzkohle), die Wasserregulation, Schadstofffilterung und Biodiversität in technischen grünen Infrastrukturen verbessern lässt. Diese Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage und zeigen das Potenzial des Bodenmanagements zur Förderung der Multifunktionalität in urbanen Räumen.
Förderung
Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG.
Laufzeit
04.2025 - 03.2028 (zweite Phase)
Team und Kontakt
Samantha Spinoso Sosa (Projektwissenschaftlerin, Doktorandin): samantha.spinoso-sosa(at)tum.de
Monika Egerer (PI): monika.egerer(at)tum.de
Mohsen Zare (PI): mohsen.zare(at)tum.de
Website
www.gs.tum.de/en/grk/urban-green-infrastructure/cluster-and-subprojects/cluster-3/ (Sprecher: Prof. Dr. Stephan Pauleit)