„Zoologen sind glückliche Menschen“. Dies sagte Christoph oft, wenn er ein besonderes Tier im Feld gefunden hatte oder die Teilnehmer der Gardasee-Exkursion sehr engagiert waren. Christoph Künast war ein begeisterter Zoologe mit einem breiten Wissen über Insekten, Schlangen, Amphibien oder auch Wasserorganismen. Schon als Kind interessierte er sich für die Fauna seiner Heimat Rosenheim und machte die Zoologie zu seinem Beruf, während sein zweites Hobby, die Paläontologie, zeitlebens ein intensiv gepflegtes Hobby blieb. Dem Studium der Biologie und Chemie an der LMU folgte 1977 eine Promotion über das Verhalten des Sumpfkrebses in der breit aufgestellten Arbeitsgruppe von Prof. Maximilian Renner, in der Christophs Kenntnisse der einheimischen Tierwelt weiter vertieft wurden. In der darauffolgenden Zeit an der TUM untersuchte er das Verhalten von Stallfliegen, insbesondere das der Stubenfliege. In diese Zeit fiel sein Kontakt mit dem Studiengang Landespflege, da jemand gesucht wurde, der zoologische Exkursionen im Feld durchführen konnte. So entstand die „Gardasee-Exkursion“, die 2024 das 40. Mal stattfand und die Generationen von Landschaftsstudenten geprägt hat. Nach der Habilitation 1983 wechselte Christoph Künast zur BASF in die Insektizidforschung, die er schließlich leitete, bis er 1993 eine neue Abteilung für Ökotoxikologie aufbaute, der er bis 2009 vorstand. Danach machte er sich mit einem Gutachterbüro selbständig und arbeitete weiter an der Schnittstelle von Landwirtschaft und Naturschutz. Er entwickelte das Konzept der „Eh da-Flächen¹“, mit dem Gemeinden Flächen ohne aktuelle Nutzung für den Schutz von Insekten weiterentwickeln können und das heute bundesweit bekannt ist. Seit 1990 war Christoph Künast Honorarprofessur an der TUM. Er liebte es zu diskutieren, so dass seine Lehrveranstaltungen immer sehr interaktiv waren und nie langweilig wurden. Am 11.1.2025 verstarb Christoph Künast im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit. Er hinterlässt seine Ehefrau und vier erwachsene Kinder.