Fischökologisches Monitoring an innovativen Wasserkraftanlagen – Folgeprojekt

Project description
Im Zusammenhang mit der Energiewende wird aktuell eine stark emotional geprägte Diskussion um die Wasserkraftnutzung in Bayern geführt. Um diese Diskussion zu versachlichen und mit wissenschaftlich belastbaren Erkenntnissen zu untermauern, hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz den Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie beauftragt, die Auswirkungen innovativer und nachgerüsteter konventioneller Wasserkraftanlagen auf Fließgewässer und ihre Lebensgemeinschaften zu untersuchen. Seit 2014 werden in diesem Forschungsprojekt sowohl die direkten Auswirkungen des Turbinenbetriebs auf Fische (Verletzungen und Mortalität, Nutzung der Abstiegskorridore, Barrierefunktion der Rechen) als auch die ökologischen Auswirkungen auf den Lebensraum und die aquatische Lebensgemeinschaft, bestehend aus Fischen, wirbellosen Kleinlebewesen, Wasserpflanzen und Aufwuchsalgen, untersucht.
In der Projektlaufzeit vom 01.05.2025 bis 31.12.2026 werden an verschiedenen Wasserkraftanlagen die während der Passage auftretenden physikalischen Kräfte mittels sogenannter Sensorfische gemessen, das Fischverhalten vor Wasserkraftanlagen mittels ARIS-Sonarbeobachtungen erfasst und Druckkammerversuche an frühen Lebensstadien heimischer Fischarten durchgeführt. Ziel ist es, Anlagentypen, Betriebsweisen und Standortbedingungen zu identifizieren, die eine Reduktion von Fischschädigungen ermöglichen und somit zu ökologischen Verbesserungen und einer nachhaltigeren Nutzung der Wasserkraft beitragen können.
Project Lead:
Technische Universität München, Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie